Donnerstag, 23. Oktober 2014

In den Alpen Teil 2 - Der Alpensteinbock

Der Steinbock ist ein Wahrzeichen der Alpen, und wenn man dort unterwegs ist, möchte man diese imposante Art auch möglichst sehen. Tatsächlich war die Art eine der Triebfedern für uns  als wir 2013 und noch einmal in diesem Jahr ins Berner Oberland fuhren. Im ersten Teil habe ich ja schon von der pittoresken Schönheit der Region geschwärmt und möchte nun im zweiten Teil Bilder von den Alpensteinböcken zeigen, die wir dort fanden.


Das Highlight auf der Exkursion 2013 - Kurz vor Sonnenaufgang im Berner Oberland
300mm, f/13, 1/10s, ISO200, EV -1 2/3 
Wir fuhren 2013 recht spontan in eine Gegend, die bekannt für die Steinböcke und die fantastische Aussicht ist. Allerdings mussten wir, nach der Auffahrt mit der Seilbahn auf knapp 2000 m Höhe feststellen, dass wir fast nichts sahen. Nebel, Nebel und nochmals Nebel. Die Sichtweite lag bei wenigen Metern. Kurz nach dem Bezug unseres Lagers machten wir uns auf die Suche am ersten Nachmittag/Abend jedoch ohne Sichtung eines einzigen Steinbocks. Leider. Zugegeben: Bei dem dichten Nebel war dies auch kein Wunder. Zwischendurch trafen wir sogar noch Jäger, die wohl auf Gamsjagd waren. Sie meinten, dass wir hier vermutlich keine Steinböcke finden würden. Beste Voraussetzungen also. Zumindest sahen wir Schneehühner, Steinschmätzer, Alpenbraunelle und noch ein paar weitere Arten. 
Am nächsten Morgen verschliefen wir glatt um eine Stunde, weil wir das Stellen des Weckers verpeilten. Wir gingen somit erst kurz vor Sonnenaufgang losgingen. Also schon wieder schlechte Vorzeichen. Zumindest hatte sich der Nebel in der Nacht ins Tal gesenkt. Die Sicht die nun phänomenal war, wurde durch die aufgehende Sonne und das starke Licht schnell schlecht und zum vernünftigen Fotografieren blieb nicht lange Zeit. Wir suchten und suchten und fanden im Laufe des Tages die ersten Tiere, später dann auch größere Böcke. Leider im eher schlechten Fotolicht.

300mm, f/5.6, 1/500s, ISO400
300mm, f/5, 1/800s, ISO200
300mm, f/5.6, 1/250s, ISO200
300mm, f/5.6, 1/8000s, ISO200
Zumindest wussten wir nun, wo die Tiere waren. Leider lagen die Steinböcke sehr ungünstig, und auch der Sonnenuntergang brachte keine aufregende Lichtstimmung mit sich, so dass wir erneut mit gemischten Gefühlen zum Schlafplatz trotteten. 
Am nächsten und für unsere Exkursion letzten Morgen klappte es mit dem Aufstehen. Wir machten uns rechtzeitig zu dem Gebiet auf, in dem wir die Tiere tags zuvor fanden. Und tatsächlich trafen wir auf zwei stattliche Böcke an einem der bald aufgehenden Sonne zugewandtem Hang liegend. Wir konnten unser Glück kaum fassen! Nun musste alles schnell gehen und die Tiere mussten natürlich auch mitspielen. 
Tatsächlich fühlten sich die Zwei von uns nicht gestört und blieben vor und während des Sonnenaufgangs fotogen liegen. Damit bescherten sie uns wunderbare Aufnahmen. Nachdem die Sonne aufgegangen war, grasten die Tiere und störten sich auch weiterhin nicht an uns. Kurz darauf kamen weitere Tiere auf den sonnenbeschienenen Hang und es wurden immer mehr. Nach einiger Zeit zählten wir über 40 Tiere aller Altersklassen. Das Licht war zwar nun schon wieder sehr schlecht geworden, die Minuten um den Sonnenaufgang machten aber jede Enttäuschung wett und erfüllte jegliche Erwartung bei weitem.   
Bei einer weiteren Exkursion in diesem Jahr fanden wir nur sehr wenige Steinböcke. Kein größeres Männchen und auch nur kleinere Gruppen meist weiter entfernt. 


300mm, f/8, 0,6s, ISO100
300mm, f/8, 1/20s, ISO100
85mm, f/8, 1/160s, ISO640
300mm, f/8, 1/50s, ISO100
85mm, f/5, 1/100s, ISO100
300mm, f/4, 1/320s, ISO400
Die Männchen der in den Alpen lebenden Ziegenart können über 100kg wiegen, wohingegen die Weibchen nur bis zu 40kg auf die Waage bringen. Der Alpensteinbock (Capra ibex) ist eine von etwa sieben Steinbockarten. Wie es der Name schon erraten lässt, handelt es sich um eine endemische Art der Alpen, kommt also nur dort vor. Im zeitigen 19. Jahrhundert war die Art fast komplett ausgerottet, und nur noch im heutigen Gran-Paradiso-Nationalpark (Italien) zu finden. Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann erste Wiederansiedlungen in anderen Teilen der Alpen unternommen. Durch solche Projekte und natürliche Ausbreitungsprozesse ist die Art heute in allen Alpenländern zu finden, jedoch immer noch sehr verstreut und stark lückenhaft. Außerdem wurde die Art in Slovenien und Bulgarien eingeführt. In Deutschland gibt es nicht mehr als 300 Individuen!

Steingeiß mit Kitz
300mm, f/8, 1/200s, ISO100
300mm, f/8, 1/200s, ISO100
300mm, f/5.6, 1/400s, ISO100
Die Tiere sind vornehmlich in den höheren Lagen oberhalb der Baumgrenze zu finden und bevorzugen steile, südexponierte Hänge mit steinigem Untergrund und Grasvegetation. Teilweise halten sich die Tiere auch unterhalb der Baumgrenze auf, dann sind sie aber in eher lichten Waldbereichen unterwegs. Die Ziegenart ist vor allem in den frühen Morgenstunden und den späten Abendstunden aktiv. In den kälteren Monaten hält sie sich in niedrigeren Lagen auf und in den wärmeren Monaten in den höheren Regionen.


300mm, f/6.3, 1/10s, ISO50
300mm, f/5.6, 1/400s, ISO800
300mm, f/5.6, 1/5000s, ISO800
Die Böcke sind als Einzelgänger unterwegs oder bilden Junggesellengruppen. Die durch Weibchen geführten Herden sind meist 10 bis 20 Tiere stark. Mit etwa zwei Jahren werden die Kitze geschlechtsreif und haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 14 Jahren.
Heutzutage gelten die beinahe ausgestorbenen Tiere als ungefährdet, was insbesondere durch strikte Regulation der Jagd und Wiederansiedlungprojekte möglich wurde.

300mm, f/8, 1/200s, ISO800
300mm, f/8, 1/1250s, ISO400
Joachim beim Fotografieren

85mm, f/2.8, 1/1250s, ISO200
Junger Steinbock
300mm, f/4, 1/400s, ISO200

Lukas bei der Arbeit
Ich selbst bei der Arbeit (Foto: Lukas Thiess)
Und noch mal bei der Arbeit an einem grandiosen Morgen (Foto: Lukas Thiess) 

Donnerstag, 2. Oktober 2014

In den Alpen Teil 1 - alpine Panoramen

Bei manchen Fotos in meinem Archiv schiebe ich die Veröffentlichung im Blog immer vor mir her, nicht weil sie nicht zeigenswert wären, sondern weil mir der Aufhänger oder die Struktur zur Publikation fehlt. 
So ging es mir mit den Bildern die ich mit Joachim und Lukas letztes Jahr in den Alpen gemacht hatte. Lukas hatte bereits eine sehr treffende Zusammenfassung unserer Exkursion veröffentlicht und daher wollte ich diese nicht einfach nur duplizieren. Die damals entstandenen Bilder übertrafen unsere Erwartungen bei weitem und es sollte bei der Wiederholung der Exkursion nicht anders sein. Wir machten uns im etwa gleichen Zeitraum wie letztes Jahr erneut für drei Tage zum Niederhorn auf um dort Steinböcke, Schneehühner und was uns sonst noch so vor die Linse laufen würde abzulichten. 
Auftakt des mehrteiligen Blogeintrags, welchen ich auf jeden Fall in drei Teile splitten werde (vielleicht gibt es auch noch einen vierten), sollen die fulminanten Panoramen Vorort sein.
Ich möchte hier gar nicht zu sehr den Lanschaftsfotografen mimen, der ich nicht bin, nichtsdestotrotz sind die Landschaften einfach nur atemberaubend und daher konnte ich nicht anders und musste diese auch knipsen. Ich verwende hier absichtlich das Verb knipsen, da die Panoramen bis auf eines (das Nachtpanorama) eher nebenbei passierten und ich diese teilweise sogar mit meinem Handy aufnahm. Die technische Spielerei mit dem Kugelpanorama ist sicher nicht perfekt, vermittelt aber durchaus einen guten Eindruck.
Im nächsten Blogeintrag geht es dann wieder um Tiere ;)

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57x 85mm, f/8, ISO500
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iPhone 5 Panorama
iPhone 5 Panorama
iPhone 5 Panorama
4x 14mm, f/16, ISO200

Kugelpanorama

Nachtpanorama
8x50mm, 30s, f/8, ISO400