Montag, 23. Mai 2011

Gelber Frauenschuh - Cypripedium calceolus

Sonntag stand wieder mal eine Exkursion der GDT Regionalgruppe XIV auf dem Plan. Ziel war die Fränkische Schweiz. An einem ausgesprochen schönen Morgen konnten wir in einem absolut beeindruckenden Frauenschuhbestand fotografieren. Das Licht war gut, der Wind manchmal etwas stark, aber insgesamt für die Beteiligten ein interessanter Ausflug, für die meisten (inkl. mir) war es der erste Versuch diese schöne und seltene heimische Orchidee zu fotografieren. Insgesamt bin ich mit den Ergebnissen nicht unzufrieden. Danke an Marcus und Stephan für die Organisation.  


150mm, 1/100s, f/2.8, ISO200, SVA, KFB

Die bis zu 60cm große Orchidee gehört sicher zu einer der prächtigsten die in Mitteleuropa zu finden sind. Wie bei fast alle heimischem Orchideen ist auch beim Frauenschuh das Vorkommen ganz stark von der Bodenqualität abhängig. So kommt diese nur auf stickstoffarmen bis mäßig stickstoffhaltigen Böden vor und wie der wissenschaftliche "Nachname" bereits verrät nur auf Kalk. Sie ist nirgends häufig und kommt großräumlich sehr verstreut vor (siehe Karte). Die Art ist in Mittel-, Nord-, Süd- und Osteuropa über Asien bis nach Japan zu finden (paläarktische Verbreitung).  
Verbreitung des Gelben Frauenschuhs in der EU25
Die allgemeine Stickstoffanreicherung z.B. durch die Luft ist somit ein langfristiges Problem für die Erhaltung der Bestände. In der Vergangenheit wurden viele Bestände durch Sammeln bzw. sogar Ausgraben der Pflanzen dezimiert. Da die Orchidee nur in lichten Wäldern vorkommt, ist auch eine forstliche Intensivierung problematisch, z.B. wenn die Wälder zu dicht werden und zu wenig Licht die Pflanzen erreicht. Ein richtig gewähltes Management bei wichtigen und großen Beständen kann somit entscheidend über Vorkommen, Erhalt oder Verlust sein.
Die Art ist in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdet geführt und steht unter besonderem Schutz innerhalb der gesamten EU. Sie ist nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützt, d.h. für diese Art sind Schutzgebiete ausgewiesen in dem sie als Schirmart für verschiedene wertvolle Lebensräume und andere Arten dient, z.B. für urständige, alte Wälder. Der Schutz einer einzelnen Art nützt somit einer Vielzahl von Arten und Lebensgemeinschaften und trägt damit zum Erhalt der Biodiversität bei.

150mm, 1/20s, f/3.2, ISO200, SVA, KFB, Diffuser, Reflektor

150mm, 1/2s, f/13, ISO200, SVA, KFB


150mm, 1/50s, f/2.8, ISO200, SVA, KFB

150mm, 1/50s, f/3.5, ISO200, SVA, KFB, Diffuser

gestackt aus 3x 150mm, 1/60s, f/2.8, ISO200, SVA, KFB

Freitag, 6. Mai 2011

Die Makrosaison ist eröffnet

Also mit diesem extrem warmen und trockenen April wurde die Makrosaison dieses Jahr recht schlagartig eröffnet. Jetzt Anfang Mai brummt und flattert es überall. Alle die sich auf die neue Makrosaison gefreut haben sollten jetzt schon einige Male draußen gewesen sein und die ersten Ausbeuten 2011 in ihrem Archiv sichten können. Im Folgenden möchte ich ausschließlich ein paar Bilder von Insekten und einer Spinne zeigen. In meinem nächsten Beitrag möchte ich mich dann noch einmal einer spezifischen Amphibienart widmen, die ich dieses Jahr etwas intensiver beobachten und fotografieren konnte. 
225mm, 0.8s, f/16, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Hylobius abietis - Großer Brauner Rüsselkäfer
Im Frühling kann man den Käfer vor allem an jungen Bäumen beobachten, von deren Rinde er sich ernährt. Später im Jahr bevorzugt er die Äste älterer Bäume. Die Käfer können dabei unter Umständen starke Schäden anrichten, teilweise sterben die Bäume sogar ab. Die Larven leben im Boden und ernähren sich von Kiefernwurzeln. Sie überwintern einmal und verpuppen sich im folgenden Jahr. Im Herbst schlüpft der fertige Käfer. (wikipedia.de)

225mm, 1/13s, f/10, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Salticidae - Springspinne
Ihren Namen verdankt diese Spinnenfamilie der Jagdstrategie der zu ihr gehörenden Arten. Sie verfügen zwar auch über Spinndrüsen, verwenden diese aber nicht zum Bau von Spinnennetzen, sondern nutzen ihre Seide zum Bau von Eikokons. Einige Arten sichern sich - ähnlich einem Bergsteiger - bei ihren Sprüngen mit einem Faden aus Spinnenseide, so dass sie nach einem Sprung relativ einfach wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren können, indem sie sich wieder am eigenen Faden hinaufziehen. (wikipedia.de)

225mm, 1/4s, f/8, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Erebia medusa - Rundaugen Mohrenfalter
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln oder in kleinen Gruppen an Grashalmen ab. Die Raupen ernähren sich von den Blättern von Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Echtem Schaf-Schwingel (Festuca ovina) und anderen Gräsern. Die Raupen überwintern fast völlig ausgewachsen und verpuppen sich erst im nächsten Frühjahr in locker versponnenen Grashalmen am Boden in einer Puppenkammer. Darin steht die hell-beige farbene, auf den Flügelanlagen und den Hinterleibssegmenten schwarz gestreifte Puppe aufrecht. (wikipedia.de)

225mm, 1/4s, f/13, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Agriotes lineatus - Saatschnellkäfer
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln, aber auch in kleinen Gruppen ab. Die Larven leben im Boden und benötigen vier bis fünf Jahre bis zur Verpuppung. Die Larven fressen Wurzeln, die Käfer Gräser oder Blätter von Schmetterlingsblütlern. Der Saatschnellkäfer gehört zu den gefährlichsten Pflanzenschädlingen der insbesondere Getreidepflanzen, Mais, Tabak und Zuckerrüben befällt. (wikipedia.de)

225mm, 1/30s, f/13, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Pizedorus lituratus - Ginsterwanze

Die Tiere sind Vertreter der Familie der Baumwanzen - Pentatomidae. Sie unterscheiden sich von der grünen Stinkwanze -Palomena durch einen breiteren Kopf und die gelbroten Fühler. Der Halsschildsaum ist gelblich, der Aussenrand der Flügel ist leicht verdunkelt. Adulte Jungtiere sind im Sommer ganz gelbgrün oder mit weinroten Teilen auf Halsschild und Flügeln, mach der der Überwinterung sind sie dann einfarbig grün. Die Körperlänge beträgt 10-12mm. Wie der Name schon erahnen läßt, sie sie nicht selten auf Ginster anzutreffen, manchmal auch auf Lupine.

225mm, 1/60s, f/13, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Polymmatus icarus - Hauhechel-Bläuling
225mm, 1/40s, f/13, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Polymmatus icarus - Hauhechel-Bläuling
Der Falter fliegt von Ende April bis September. Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen bilden sich zwei, seltener (z. B. in der Oberrheinebene) auch drei Generationen aus. Die Art ist eine der häufigsten Bläulinge in Mitteleuropa.  Zu den Raupenfutterpflanzen zählen verschiedene Klee- und Hauhechelarten. Die Raupen sind grün, mit Borsten besetzt und bis zu 13 Millimeter lang. Die Form ist gedrungen, zum Hinterende hin verschmälert sie sich. Die Überwinterung erfolgt im Raupenstadium. Bei der Nahrungssuche besuchen die Falter am häufigsten die wichtigste Eiablagepflanze, den Horn-Klee. (wikipedia.de)

225mm, 1/200s, f/6.3, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Libellula depressa - Plattbauch
Plattbäuche sind exzellente Flieger und können sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Auch ihr Sehvermögen ist sehr gut ausgebildet. Sie ernähren sich von im Flug gefangenen Insekten, die sie mit ihren Beinen halten und im Flug auffressen. Sie sind Ansitzjäger, das heißt, dass sie an exponierten Stellen auf Beute lauern. Von diesen Punkten aus verteidigen sie auch ihr Revier gegenüber anderen Artgenossen und suchen gleichzeitig Weibchen für die Paarung. (wikipedia.de)


225mm, 1/200s, f/6.3, ISO200, SVA, KFB, Diffuser
Nephrotoma terminalis 
Die Tiere kommen von Mitteleuropa bis nach Syrien und Turkmenistan vor. Die Larven entwickeln sich im Bodenstreu und ernähren sich von Detritus. (Haupt & Haupt 1998)