Montag, 25. April 2016

Die Hohe Schlüsselblume

...wird auch Wald-Schlüsselbume oder Wald-Primel (Primula elatior) genannt. 
Sie ist im Frühjahr außer im Nordosten in ganz Deutschland zu finden. In und an verschiedenen Laubwaldtypen kann man die auffällige Pflanze auf lehmigen Böden sehen. Die vorwiegend nicht in menschlichen Siedlungen vorkommende Art wird zusammen mit der nahverwandten Echten Schlüsselbume medizinisch verwendet. Die Blüten sind insektenbestäubt und fallen durch die schiere Menge auf. 
So hübsch wie Schlüsselbumen auch sind, so schwierig zu fotografieren finde ich sie auch. Trotz ihrer Präsenz im Frühjahr fand ich bisher noch keinen motivischen Zugang zu dieser Pflanze. An einem schönen Nachmittag Anfang April am Rande des Nationalparks Hainich probierte ich mich dann wieder mal an dem Motiv. Dabei entstand ziemlich viel Quatsch, aber auch das eine oder andere vorzeigbare Bild...eine Auswahl findet ihr nun folgend:
150mm, f/3.5, 1/1600s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/1000s, ISO100
150mm, f/4, 1/125s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/100s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/320s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/100s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/40s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/100s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/160s, ISO100
150mm, f/3.5, 1/800s, ISO100
150mm, f/3.2, 1/8000s, ISO100


Donnerstag, 7. April 2016

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Wie ich bereits im Adventskalender 22/24 vom letzten Jahr feststellen musste, gibt es hier im Blog noch keinen Post zur Gelbbauchunke. Das soll sich hiermit ändern. Schließlich begleitet mich die Art schon seit vielen Jahren, manchmal stieß ich durch Zufall auf die Unke, häufig habe ich beruflich mit ihr zu tun und manchmal steuerte ich Vorkommen auch gezielt zum Fotografieren an. 
Die Meisten dürften von der Art schon gehört haben, aber viele kennen sie nur von Fotos. Kein Wunder, schließlich sind die gut 4 cm großen Tiere echte Tarnungskünstler und verhalten sich eher unauffällig. In Deutschland ist die Art nur im Süden, im Westen und vereinzelt in Mitteldeutschland zu finden. Im Norden und im Osten fehlt sie. Jedoch ist im Osten die nah verwandte Rotbauchunke flächig verbreitet. In Europa ist die Gelbbauchunke im südlichen Mitteleuropa, südlichen Osteuropa und in Südeuropa anzutreffen.

150mm (225mm KB), f/10, 1/2s, ISO100
150mm, f/4, 1/60s, ISO200
150mm, f/3.2, 1/500s, ISO400
Verbreitung der Gelbbauchunke in der EU25

Man nimmt an, dass der natürliche Lebensraum der Gelbbauchunke in den Überschwemmungsbereichen der Auen lag und hier die immer wieder neu entstandenen Klein- und Kleinstgewässer spontan besiedelt wurden. Denn trotz ihrer geringen Größe sind die Tiere erstaunlich mobil und können größere Strecken zurücklegen. In der heutigen Kulturlandschaft sind solche primären Lebensräume eine Ausnahme. Nichtsdestotrotz besiedelt die Art heute durch menschlichen Einfluss entstandene Lebensräume wie wassergefüllte Fahrspuren, größere Pfützen und Wassergräben. Dabei dürfen die Gewässer nicht zu viel Vegetation aufweisen, sollten offen und eher besonnt sein. Häufig kann die Unke in Steinbrüchen oder Lehmgruben angetroffen werden. Nicht nur in stillgelegten Abbauflächen, sondern auch in laufenden Betrieben. Dies kann wiederrum zu einem artenschutzrechtlichen Konflikt führen, der in einem gewissen Maße durch Hinweise und Aufklärungen entschärft werden kann.

150mm, f/10, 1/6s, ISO200
eine alte Tongrube als typischer Sekundärlebensraum
5x 24mm(36mm KB), f/8, 1/500s, ISO200
Artenschutzkonflikt in einer Kiesgrube
18mm, f/5, 1/250s, ISO200
Artenschutzkonflikt in einer Kiesgrube
18mm, f/5, 1/320s, ISO200
150mm (225mm KB), f/10, 1/4s, ISO100
Gelbbauchunken gehören zu den späteren Amphibienarten und sind meist erst im späten Frühjahr zu finden. Paarungen finden dann erst gegen Mai und Juni statt. Abgelegt werden immer nur kleinere Eipakete an im Wasser befindlichen Strukturen wie Pflanzenstängeln. Die Tiere sind eher dämmerungs- und nachtaktiv. Zur Hauptpaarungszeit kann man die Männchen aber auch tagsüber rufen hören.
Da sie vieler Orts in den letzten Jahren starke Bestandsrückgänge erlitten hat, wird die Art in der Roten Liste der Amphibien Deutschlands als stark gefährdet eingeschätzt. Unter anderem sind hier Intensivierungen der Kulturlandschaft zu nennen, wodurch bspw. Erdwege mit Fahrspuren verloren gehen. Rekultivierungen von Steinbrüchen können ebenso problematisch sein wie der allgemeine Flächenverlust und die damit verbundene Verinselung einzelner Populationen. Da ein großer Teil der Gesamtpopulation der Gelbbauchunke in Deutschland zu finden ist, wird diese als Art mit besonderer Verantwortung für Deutschland geführt. Außerdem ist das Amphib nach nationalem Recht streng geschützt und nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie in der gesamten EU geschützt.

Kleine Springschwänze als Gäste
150mm (225mm KB), f/13, 1/30s, ISO200, starker Crop
150mm (225mm KB), f/10, 1/2s, ISO200
150mm (225mm KB), f/11, 1/2s, ISO200