Als ersten Post 2015 möchte ich nun den dritten und vorerst letzten Teil meiner "In den Alpen"-Reihe publizieren. Im ersten Teil ging es um Panoramen und im zweiten Teil um Steinböcke. Nun soll es um eine attraktive und sehr spannende Vogelart der Alpen gehen, dem Alpenschneehuhn.
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vermutlich mein bestes Alpenschneehuhnbild aus dem letzten Jahr
420mm, f/8, 1/320s, ISO800 |
Im vorletzten Jahr als ich das erste mal im Berner Oberland unterwegs war, standen natürlich neben den Steinböcken auch Schneehühner als Wunschmotiv auf dem Programm. Die Tiere sind Meister was Tarnung aber auch Durchhaltevermögen angeht. So schaffen sie es durch ihr optimales Federkleid sowohl im Sommer als auch im Winter perfekt an die Umgebung angepasst zu sein. Sie trotzen dabei auch tiefsten Temperaturen. So ist das Alpenschneehuhn übrigens die einzige Vogelart welche sich ganzjährig in Spitzbergen aufhält.
Von der optimalen Tarnung konnten wir uns bereits bei der ersten Exkursion ein gutes Bild machen, als wir in vielleicht zwei Metern Entfernung an fünf Tieren vorbei liefen und nichts wahrnahmen. Erst nachdem sie aufgeflogen waren, sahen und hörten wir sie. 2013 das Jahr in dem mir gute Steinbockfotos gelangen, wurde aus den Alpenschneehuhnbildern nichts. Nebel und eine zumeist große Fluchtdistanz ließen nichts vernünftiges zu.
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Einziges auch nur annähert vernünftiges Alpenschneehuhnfoto von mir 2013 420mm, f/5.6, 1/640s, ISO1600 |
Im letzten Jahr sollten wir mehr Glück gehabt haben und konnten die Tiere deutlich besser fotografisch einfangen. Auch wenn der Anfang nicht ganz einfach war.
Man sieht kein Tier und plötzlich in unmittelbarer Nähe laufen oder flattern die Tiere dann auf, um in einigen duzend Metern erneut Deckung zu suchen.
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ein versuchter Mitzieher
300mm, f/8, 1/30s, ISO800 |
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Selbst wenn man ziemlich nah dran ist sind die Tiere perfekt getarnt. Im ersten Moment sieht man ein bzw. zwei Tiere, tatsächlich befinden sich vier Tiere im Bild!
300mm, f/8, 1/200s, ISO800 |
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optimale Tarnung 300mm, f/4.5, 1/1250s, ISO800 |
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und meistens guckt man den Tieren dann einfach nur hinterher :) |
Mit etwas Geduld und recht entspannten Tieren konnten wir dann doch das ein oder andere ansprechende Bild machen. Mein Favorit der Exkursion ist ganz oben zu sehen. Die Tiere tragen noch weitestgehend ihr Sommerkleid. Im Winder sind sie ja dann weitestgehend weiß. Das wäre natürlich auch mal ein schönes Motiv...
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300mm, f/8, 1/80s, ISO800 |
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420mm, f/8, 1/640s, ISO800 |
Alpenschneehühner (Lagopus muta) sollten besser Nordhalbkugelschneehuhn heißen, aber es sind ja viele deutsche Tier- und Pflanzennamen eher irreführend. In Mitteleuropa findet man diese Art aber in der Tat nur noch in den Alpen. So etwas nennt man Eiszeitrelikt und es bedeutet, dass die Tiere zur Eiszeit wesentlich weiter verbreitet waren. Nach dem die Bedingungen wieder wärmer wurden, konnten sich die Tiere nur noch auf kleine Standorte zurückziehen. In diesem Fall sind das die Alpen. Ansonsten ist das Alpenschneehuhn im Norden Eurasiens, Nordamerika und in Grönland verbreitet.
Sie gehören zu den Rauhfußhühnern so wie Auer-, Hasel- oder Birkhuhn.
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300mm, f/5.6, 1/2500s, ISO800 |
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420mm, f/8, 1/640s, ISO800 |
Das Alpenschneehuhn lebt in den Alpen oberhalb der Baumgrenze in Flächen mit möglichst bewegtem Relief. Diese Vielzahl an Strukturen ist besonders im Winter wichtig. Als Nahrung dienen den Tieren unterschiedliche Pflanzen, von denen je nach Region und Jahreszeit Triebe, Blätter, Blüten oder Früchte gefressen werden. Die monogamen Tiere legen 6-10 Eier eine selbstgescharrte Mulde am Boden. Das Weibchen brütet dann die Eier, aus denen nach etwas mehr als 20 Tagen die Jüngen schlüpfen, die wiederum nach ca. einem Tag das Nest verlassen.
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300mm, f/4.5, 1/4000s, ISO400 |
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300mm, f/5.6, 1/3200s, ISO400 |
Aber natürlich sind das nicht die einzigen Vögel in den Alpen, Es gibt dort viele weitere hochspezialisierte und an die Bedingungen angepasste Arten.
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Alpenbraunelle (Prunella collaris) 300mm, f/5.6, 1/400s, ISO800 |
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Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) 300mm, f/4, 1/400s, ISO200 |
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